Um wirklich zu leben, müssen wir bereit sein, das Leiden in all seinen Facetten anzunehmen und zu integrieren. Denn nur wenn wir ihm begegnen und es durchleben, können wir sein Wesen verstehen und daraus Weisheit und Kraft schöpfen. Und genau darum geht es: nicht aufzugeben, sondern aus dem Leiden zu schöpfen.
Jesus lehrt uns, dass das Leiden ein unvermeidlicher Teil des Lebens ist, dem wir uns stellen und das wir annehmen müssen. Er selbst ging uns dabei voran, indem er die schwersten Qualen auf sich nahm und am Kreuz den Tod erlitt. Doch sein Leiden war nicht sinnlos, es war der Weg zur Erlösung und Auferstehung aller, die ihm nachfolgen.
Durch sein Vorbild zeigt uns Jesus, dass wir das Leiden nicht fürchten oder verdrängen sollen, sondern ihm mit Demut, Vertrauen und sogar Freude begegnen können. Denn wer das Leiden annimmt und durchlebt, der öffnet sich für die Gnade Gottes und die Möglichkeit der Transformation.
AUS UNSEREN TIEFEN ERWECKT GOTT NEUE HÖHEN
Der Römerbrief 8,28 bekräftigt: "Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen." Gott kann selbst schwierige Umstände zum Guten lenken für diejenigen, die an ihn glauben.
Hiob erkannte inmitten seines großen Leidens, dass alles von Gott kam - "Der HERR hat's gegeben, der HERR hat's genommen" (Hiob 1,21). Obwohl es zunächst negativ erschien, vertraute Hiob darauf, dass Gott darin einen guten Plan verfolgte.
Die Bibel zeigt immer wieder, dass Gott souverän über allen Umständen steht und selbst aus dem vermeintlich Negativen noch etwas Gutes hervorbringen kann für diejenigen, die ihm vertrauen.
DER SCHMERZ GOTTES
Obwohl das biblische Leiden meist im Kontext des Leidens innerhalb des Glaubens verstanden wird, erklärt die Bibel auch, warum diese Welt, dieses Leben, im Allgemeinen Leiden IST.Wir vergessen oft den Teil der Schöpfungsgeschichte, in dem Gott zutiefst bedauert, den Menschen erschaffen zu haben.
1 Mose 6,6 - "Der Herr sah, dass die Menschen voller Bosheit waren. Jede Stunde, jeden Tag ihres Lebens hatten sie nur eines im Sinn: Böses planen, Böses tun. Der Herr war tieftraurig darüber und wünschte, er hätte die Menschen nie erschaffen".
DIE UNVOLLKOMMENHEIT DER SCHÖPFUNG
Das "Leiden leben" ist kein einfacher Weg, aber es ist der einzige Weg, der uns zu wahrer Erfüllung und Selbsterkenntnis führen kann. Dadurch dass wir den Schmerz annehmen und durchleben, anstatt ihn zu fürchten oder zu verdrängen, befreien wir uns von seinen Fesseln und öffnen uns für ein Leben in Achtsamkeit, Dankbarkeit und dem Frieden Gottes in uns, der alles Verständnis übersteigt.
Den Kreislauf von Leben und Tod, von Kommen und Gehen in unserer Welt wird es nicht immer geben, denn diese Welt wird es nicht immer geben. Und das gibt Hoffnung!
Wir sind zwar in diesem Augenblick wie winzige Funken in einem riesigen Feuer, aber dennoch durch Jesus untrennbar mit Gott und Seiner Liebe verbunden. Seine Liebe ist unsere Hoffnung und unsere Freude.

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