Tuesday, September 30, 2025

UNVORHERSEHBAR

In den Nachrichten hörte ich von einem Flugzeugabsturz, bei dem alle 240 Menschen an Bord ihr Leben verloren. Darunter war eine sechsköpfige Familie aus Indien, voll mit der Hoffnung auf einen Neuanfang in Großbritannien. Dieser Flug sollte ihr Weg in eine neue Zukunft sein. Vor dem Abflug machten sie ein Selfie und schickten es an ihre Verwandten und Bekannten. Auf dem Foto lächeln alle und strahlen Hoffnung und frohe Erwartung aus – für diese lang geplante Reise und das neue Kapitel, das vor ihnen lag.

Was für eine Tragödie. Es hat mich tief bewegt, und doch ist die harte Realität, dass solche Tragödien unzählige Male jeden Tag passieren.

Solche Momente erinnern mich daran: Keine Geschichte endet so, wie wir es erträumen, und kein neues Kapitel beginnt so sicher, wie wir es planen. Wir stellen uns das Leben oft wie ein ordentliches, gut sortiertes Buch vor – doch Gottes Geschichte folgt selten unseren Entwürfen. In einem Augenblick kann sich alles ändern – plötzlich und ohne jede Vorwarnung. Das macht uns bewusst, wie zerbrechlich und unvorhersehbar unser Weg wirklich ist.

Und doch, mitten in dieser Unsicherheit, gibt es einen Ort stiller Hoffnung: ein Vertrauen, das über das Sichtbare hinausgeht und uns trägt, wenn alles um uns herum dunkel und zerbrechlich wirkt. Dieses Vertrauen ist kein naives Versprechen, dass plötzlich alles gut sein wird – sondern eine tiefe Gewissheit, dass wir in den Händen eines liebenden Gottes ruhen, dessen Pläne weit über den gegenwärtigen Schmerz hinausreichen.

Jesaja 41,10 schenkt uns eine ermutigende Verheißung:
„Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir; hab keine Angst, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ja, ich halte dich mit der Rechten meiner Gerechtigkeit.“

Diese Worte sind angesichts von Tragödien allerdings schwer zu fassen – die Zusagen von Stärkung und Hilfe können fast leer wirken, wenn wir von Verlust und Leid umgeben sind. Doch die eigentliche Botschaft ist Hoffnung, geborgen in Gottes ewiger Fürsorge. Diese Worte garantieren keine sofortige Linderung und nicht den Erfolg, wie wir ihn erwarten würden. Aber sie weisen auf ein größeres Gut hin, das unser menschliches Verstehen übersteigt – auf eine Zukunft, die durch Gottes unverbrüchliche Liebe und Treue gesichert ist.

In einer Welt voller Unsicherheit ist dieses Versprechen weit mehr als nur Worte – es ist ein Anker, der uns festhält, selbst wenn der Boden unter uns zu schwanken scheint. Es ist die Gewissheit einer unerschütterlichen Liebe, die uns trägt und uns Mut gibt, durch die Dunkelheit zu gehen – in dem festen Vertrauen, dass wir nicht verloren sind.

Und noch mehr: Die Schrift erinnert uns daran, dass wir nicht dazu bestimmt sind, endlos im Schatten zu wandeln. Jesus selbst sagte: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern das Licht des Lebens haben“ (Johannes 8,12). Gott trägt uns nicht nur in unserem Schmerz – Er führt uns auch in eine Zukunft, die keine Tragödie jemals zerstören kann.

Dies ist unsere Hoffnung: dass es jenseits aller Unvorhersehbarkeit dieses Lebens einen treuen Gott gibt, der jeden unserer Schritte behütet. Seine Liebe wird uns tragen, Seine Gegenwart uns leiten, und Seine Verheißung versichert uns, dass die Dunkelheit niemals das Ende ist. In Ihm dürfen wir weitergehen – nicht in Angst, sondern in der festen Zuversicht, dass Er alles neu machen wird.

Thursday, September 25, 2025

ERFOLG

Ich bin ein kreativer Mensch, voller Ideen und Wünschen für mein Leben. Hin und wieder begegne ich einem Vorbild – jemandem, dessen Leben etwas bewegt hat und der positiv erfolgreich ist. Dann wende ich mich an Gott und sage: „Dorthin möchte ich auch gelangen.“ Und Er antwortet: „Ich habe bereits jemanden dorthin geführt.“

Kann es sein, dass mein Streben nach Glück und Erfolg eigentlich ein Streben nach Zufriedenheit sein sollte? Weiß Gott nicht genau, wo ich bin und warum ich hier bin? Vielleicht sollte ich aufhören, nach einem Sinn zu suchen, der mich noch nicht gefunden hat, und stattdessen den Sinn erkennen, der bereits dort liegt, wo ich jetzt bin. Meine Vorstellung von Erfolg ist gewiss nicht dieselbe wie Gottes Vorstellung von Erfolg. Und auch wenn dieser Gedanke zunächst ernüchternd wirken mag, muss ich beginnen, die göttliche Legitimität meines Platzes anzuerkennen. Wenn ich das tue, werde ich genauso einflussreich sein wie meine Vorbilder – an einem anderen Ort, aber mit derselben Bedeutung.

Ein Leben in Christus ist ein Leben in Mission. Unsere Hoffnung gründet sich auf Christus, nicht auf uns selbst. Wenn wir unsere Wünsche den Wünschen Gottes unterordnen, wird unser Leben in Christus zu einer Quelle des Friedens, die vieles bewirken kann.

„Aufgeschobene Hoffnung macht das Herz krank, doch ein erfülltes Verlangen ist ein Baum des Lebens.“  
– Sprüche 13,12

Tuesday, September 23, 2025

EISKUNSTLAUF

Hast du gewusst, dass auch Menschen, die mit Jesus unterwegs sind, sündigen? Das ist natürlich eine überflüssige Frage, denn selbstverständlich sündigen auch die, die Jesus folgen. Jeder Mensch sündigt. Doch die Sünde bei denen, die mit Jesus gehen, hat ein anderes Gesicht.

Sie gleicht dem Sturz eines Eiskunstläufers bei den Olympischen Spielen. Für den Profi wirkt das im ersten Moment peinlich und frustrierend. Doch wenn man genauer hinsieht, erkennt man, wie sie fallen: Sie gleiten fast tänzerisch über das Eis, fangen sich elegant und stehen sofort wieder auf – als wäre der Sturz ein Teil ihrer Kür.

Auch wir fallen in diesem Leben immer wieder – durch Fehler, Zweifel oder Schwächen. Und das ist in Ordnung. Denn gerade dann, wenn unser Herz zerbrochen ist, lädt Gott uns ein, zu ihm zu kommen, um Vergebung zu empfangen und neu anzufangen.

Vergebung müssen wir uns nicht verdienen, denn Gottes Gnade ist ein Geschenk, das uns Jesus Christus am Kreuz erworben hat.

Wenn wir uns fragen, ob unsere Schuld vielleicht zu groß ist, darf uns diese Wahrheit tragen: Wir sind geliebt – trotz allem. Selbst im Fallen stellt Gott uns einladend die Hand hin, damit wir aufstehen und weitergehen – in neuer Zuversicht und Freiheit.

Wir dürfen uns an Gottes Gnade festhalten und mutig wieder „aufs Eis“ treten.

Die Kür geht weiter – mit jedem Schritt und voller Hoffnung.

Wednesday, September 10, 2025

DIE FREUDE DES HERRN IST MEINE STÄRKE

Es gibt Momente, in denen man sich wie ein Verlierer fühlt – entmutigt, vielleicht sogar besiegt.
Solche Phasen kenne ich nur zu gut, besonders wenn ich an Zeiten denke, in denen alles einfacher schien, Erfolg greifbarer war, und das Leben weniger Kampf bedeutete. Auch hat sich der Kreis der Menschen, die man von Herzen liebte, mit den Jahren durch Abschiede und Verluste schmerzhaft verkleinert.
Mit zunehmendem Alter stellt sich oft das Gefühl ein, als hätte man etwas verloren – sei es Chancen, Schwung oder einen Teil von sich selbst.  
Aber in solchen Momenten stehen zu bleiben, bedeutet, in einer Lüge zu leben.

Der biblische Satz „Die Freude des Herrn ist unsere Stärke“ aus Nehemia 8,10 bietet mehr als nur Trost. Er öffnet die Tür zu einer tiefgründigen geistlichen Realität. Diese Freude ist nicht bloß ein vorübergehendes Glück oder flüchtiges Vergnügen, das von Umständen abhängt, sondern ein verwurzeltes, dauerhaftes Wohlgefühl, das aus der Gegenwart Gottes in uns kommt. Sie übersteigt die Höhen und Tiefen weltlichen Erfolgs oder Misserfolgs, Verlust oder Gewinn, und verankert uns in etwas Ewigen und Unerschütterlichen.

Solche Freude kommt aus einer tiefen, vertrauenden Beziehung zu Gott, die gerade in schweren Zeiten emotionale und geistliche Kraft verleiht. Sie ist ein Zufluchtsort, der uns Sicherheit und Schutz schenkt. Diese Freude hängt nicht von äußeren Umständen ab, sondern von unserem Glauben an Gottes Güte und seine Verheißungen. Sie bewahrt uns vor Verzweiflung und gibt uns die Kraft, der Ungewissheit mutig und hoffnungsvoll entgegenzutreten.

Wenn wir diese göttliche Freude annehmen, entscheiden wir uns, über die kurzlebigen Siege und Niederlagen dieser Welt hinauszuschauen. Wir greifen eine Kraft auf, die den Begriff des Sieges neu definiert – nicht durch Verlust oder Gewinn, sondern in treuem Durchhalten, mitfühlendem Handeln und der Hoffnung, die uns durch alle Lebensphasen trägt.

Möge die Freude des Herrn unsere feste Grundlage sein – sie bestimmt nicht nur, wie wir mit Enttäuschungen umgehen, sondern schenkt uns auch in stürmischen Zeiten Standhaftigkeit und Anmut, die andere inspirieren.
Denn im großen Plan der Ewigkeit ist unsere Zeit zwar nur ein Augenblick, doch jede gelebte Freude und jede getragene Hoffnung hinterlässt Spuren, die weit über uns hinausreichen.
Lass uns diese unerschütterliche Freude annehmen und mutig vorangehen, getragen von einer Kraft, die niemals vergeht. Die Freude des Herrn ist unsere Stärke.

Tuesday, September 9, 2025

AUF DER SUCHE - UND DENNOCH SCHON GEFUNDEN

Wenn ich darüber nachdenke, wie meine allerersten Versuche aussahen, Gott zu finden, frage ich mich, wie konnte eine verlorene Seele überhaupt „in der Gegenwart Gottes“ sein?

Warum wendet sich Gott jemandem wie mir zu – einem Menschen, der von Gott weit entfernt ist, jedoch verstehen will wer Gott ist, falls es ihn gibt. Aber vielleicht hat gerade die Tatsache, dass ich nach Ihm gesucht habe, dazu geführt, dass Er wollte, dass ich Ihn finde (auch wenn das vielleicht nicht ganz perfekte Theologie ist, aber sie kommt ihr nahe) – (Jeremia 29,13)

Und nun, als wiedergeborener Christ, frage ich Gott, warum Er mich damals bemerkt hat, in einer Zeit wo ich so rebellisch und weit weg von Ihm war.

Und ich höre eine Stimme in meinem Inneren, die zu mir sagt:
„Sünde überrascht Mich nicht. Ich bin derjenige, der dich darin leben ließ – aber Ich bin auch derjenige, der dich zu sehr liebt, um dich einfach darin sterben zu lassen.“ (Römer 3,23–24)

Im Rückblick bin ich dankbar, dass Gott nicht gewartet hat, bis ich "perfekt" war oder alle Antworten hatte. Er ist mir genau da begegnet, wo ich war: in meinen Fragen und in meinem Zweifel. Und wenn Er bereit ist, das für mich zu tun, glaube ich, dass Er auch jedem anderen begegnen möchte, der auf der Suche ist – selbst dann, wenn du dir noch unsicher bist oder dich unwürdig fühlst. Genau diese Liebe und Gnade hat mein Leben verändert, und sie steht uns allen offen.

Wenn du dich auch auf dieser Suche befindest, bleib dran – Gott ist näher, als du denkst.

Monday, September 8, 2025

WAS IST MIT DENEN, DIE NIE VON JESUS GEHÖRT HABEN?

Ich habe mich oft gefragt: Was passiert eigentlich mit Menschen, die nie von Jesus gehört haben? Ich glaube das ist eine Frage, die viel mit Gottes Gerechtigkeit und seiner Nähe zu tun hat – egal, wo wir leben oder wer wir sind.

Dabei ist es tröstlich zu wissen, dass Gott nicht einfach Menschen zur Rechenschaft zieht, nur weil sie etwas nicht wissen. Vielmehr richtet sich sein Urteil danach, wie wir mit dem umgehen, was wir bereits kennen.

Jeder Mensch trägt tief in sich eine Ahnung von Gott. Das spürt man oft ganz unbewusst – in der Schönheit der Natur, in der Ordnung der Welt um uns herum und in der leisen Stimme unseres Gewissens.

Jedoch entscheiden sich viele Menschen, diese Ahnung zu ignorieren und verschließen die Augen, obwohl sie im Inneren spüren, dass Gott da ist. Das ist keine Unachtsamkeit oder ein Versehen, sondern eine bewusste Entscheidung, die Wahrheit abzulehnen. (Lukas 12,47-48)

(Römer 1,20) sagt, dass diese Menschen „ohne Entschuldigung“ sind. Sie können nicht einfach sagen, sie hätten es nicht gewusst, denn Gott hat sich ihnen durch die Welt um sie herum schon genug gezeigt. Die Entscheidung, diese Wahrheit abzulehnen, hat die Folge, eine Ewigkeit ohne Gott zu erleben – was die Abwesenheit jeglichen Guten bedeutet.

Aber wie sieht es aus mit Menschen, die auf einer abgelegenen Insel leben und nie den Namen Jesus gehört haben – den Messias und den Weg zu Gott und ewigem Leben?

Ich glaube fest daran, dass Gott sich gerade denjenigen offenbart, die ihn ehrlich suchen und den Hinweisen in ihrem Herzen folgen. (Jeremia 29,13) verspricht: „Wenn ihr mich von ganzem Herzen sucht, werde ich mich von euch finden lassen.“ Es gibt heute viele bewegende Beispiele, vor allem in der muslimischen Welt, wo Menschen durch Träume und persönliche Erlebnisse auf Jesus aufmerksam wurden.

Gott schenkt jedem Menschen die Möglichkeit, ihn zu finden. Diese Gewissheit sollte uns ermutigen, Gott mit allem, was wir sind, zu suchen, das Wissen, das wir haben, anzunehmen und offen zu sein für die Wege, auf denen er uns Jesus zeigt.

Jesus selbst hat gesagt, dass er und der Vater eins sind (Johannes 10,30) und dass niemand zum Vater kommt außer durch ihn (Johannes 14,6) . Jesus sagt, dass bevor Abraham war, Er ist (Johannes 8,58). Das bedeutet, dass Jesus Gott selbst ist und der einzige Weg in eine Ewigkeit mit Gott – einem Leben voller Liebe, Freude und allem Guten.

Wenn wir Jesus folgen, verheißt er uns ein unerschütterliches Hoffnungs- und Glaubensfundament, das uns für diese ewige Gemeinschaft stärkt und begleitet.